30.
Sep
09

Der Mythos von der Friedenspartei

von Ben

Der Nachwahlkampf fördert doch so einiges zutage. Zum Beispiel den alten Mythos von den linken Parteien als einzig wahren Friedensparteien: Oskar Lafontaine nennt die Linkspartei die einzige Friedenspartei; bei F!XMBR wird die SPD dazu aufgerufen, wieder zur Friedenspartei zu werden und sogar Stefan Dietrich von der FAZ redet in seinem Kommentar vom Kampf der SPD für den Frieden.

Nur so als kleiner Hinweis: Nur weil die linken Parteien gerne vom Frieden reden, heisst das nicht, dass sie Friedensparteien sind. Die SPD hat ihr Bekenntnis zum Frieden nicht erst mit Afghanistan aufgegeben, sondern schon 1914 mit dem Burgfrieden den Ersten Weltkrieg mitgetragen. Entgegen der Hoffnungen der französischen Sozialisten übrigens, die glaubten, Sie könnten gemeinsam mit der SPD den Krieg verhindern. Und während sich die schwarz-gelbe Regierung noch von einer Teilnahme am durch die Vereinten Nationen gedeckten Irakkrieg “freigekauft” hat, hatte die SPD kein Problem damit, die Bundeswehr im Kosovo und in Afghanistan kämpfen den Frieden sichern und die Freiheit verteidigen zu lassen.

Die friedensbewegte KPdSU hat auch nur die Rote Armee bewegt - mit vorliebe in fremde Länder hinein und Internationalismus war auch nur eine linke Chiffre für Kolonialismus.

Pazifismus und Internationalismus mögen prägende Mythen der Linken sein (und daher kulturwissenschaftlich sicher interessant), aber sie sind eben vor allem das: Mythen.

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