Kontaminierte Geständnisse
Samstag, September 18th, 2010In der New York Times fand sich kürzlich ein Bericht über durch die Polizei herbeigeführte falsche Geständnisse. Nur um eins gleich festzuhalten: Es geht dabei nicht um Fälle von Gewaltanwendung. Es geht rein um Fälle, in denen die ermittelnden Polizeibeamten so von der Schuld eines Verdächtigen überzeugt waren, dass sie ihn im Verhör so lange unter Druck gesetzt haben, bis er gestanden hat. Dabei haben sie zudem bewusst oder unbewusst so viele Informationen über den Tathergang an den Verdächtigen gegeben, dass das Geständnis durch seine Detailgenauigkeit glaubwürdig wurde. Und das haben sie erreicht, ohne Gewalt anwenden zu müssen. So betrachtet ist es ein Glück, dass die Folter nicht erlaubt ist. Wer vor dem Hintergrund solcher Forschungsergebnisse immernoch behauptet, Folter sei ein taugliches Ermittlungsinstrument, gehört wegen erwiesener Dummheit aus allen seinen Ämtern entfernt.